Reisevorbereitungen

 

Was machen wir nur nach der Schule? Das war die große Frage, die uns schon die letzten Jahre begleitete. Eine Weltreise? Ein Jahr als Aupair? Work and travell? Oder doch lieber direkt studieren? Genau darüber diskutierten wir- wohl zu Herrn Krefts Unmut-angeregt in jener Sportstunde auf der Bank.  Aber die Ermahnung, sich doch bitte am Spiel zu beteiligen, war es alle Mal wert, denn sonst würden wir wohl heute nicht hier in Ghana sitzen. Am Ende der Sportstunde stand auf jeden Fall fest: Zusammen wollten wir-Maria und Cathrin-unsere Reiselust mit einem gemeinnützigen Projekt verbinden und die Zeit nach dem Abi nutzen, um einerseits etwas von der Welt zu sehen und andererseits, etwas Nützliches zu tun. Es folgten ewig lange Internetrecherchen, doch irgendwie schien nie das richtige dabeizusein. Den entscheidenden Tipp bekamen wir schließlich von Frau Burbaum. Die Schule unterstütze ein Partnerprojekt in Ghana, für das Freiwillige gesucht würden und wie der Zufall es wollte, sollte ein paar Wochen später Pater Moses, der Gründer der „Stiftung Regentropfen“ in die Schule kommen und einen Vortrag halten. Wir, die wir beide Erdkunde in der neunten Klasse abgewählt hatten,  googleten also erstmal „Ghana“ . Das Ergebnis unserer Recherche: Ghana ein Staat in Westafrika, der an die Elfenbeinküste, Burkina Faso, Togo sowie im Süden an den Golf von Guinea als Teil des Atlantischen Ozeans grenzt. Seine Fläche ist fast so groß wie die des Vereinigten Königreichs, mit dessen Geschichte es durch die Kolonialzeit eng verbunden ist. Mit dem Namen Ghana sollte historisch eine Verbindung mit dem Reich von Ghana, dem ersten namentlich nachweisbaren Großreich in Westafrika, hergestellt werden. Die Hauptstadt Ghanas ist die Metropole Accra, die zweite Millionenstadt ist Kumasi. So weit so gut, Afrika klang ja schon mal ganz spannend, aber eine wirkliche Vorstellung davon, was uns erwarten könnte, hatten wir noch nicht. Doch, als wir uns näher über die Stiftung informierten, stand eigentlich schon fest, dass dies genau das ist, was wir machen wollen. Die Stiftung, so fanden wir heraus, setzt sich für Bildung für Kinder und Jugendliche in Ghana ein, betreibt ein eigenes College und viele andere Projekte. Wir setzten uns also mit Michaela Bauer, die für die Arbeit mit den Voluntairen zuständig ist, in Verbindung und schrieben, noch etwas nichtsahnend, worauf wir uns überhaupt einlassen, unsere Bewerbungen. Ein paar Tage später folgte der Vortrag von Pater Moses, mit dem sich unsere letzten Zweifel  erübrigten. So voller Überzeugung, Engagement und Leidenschaft erklärte Pater Moses die Arbeit der Stiftung, dass wir sofort begeistert waren. Im anschließenden privaten Gespräch, indem wir dann ein besseres Bild von der Arbeit und Situation vor Ort bekamen, erhielten wir praktisch direkt die Zusage, dass wir nach Ghana kommen durften, um Teil der „Regentropfen Familie“ zu werden. In den folgenden Monaten wurden also in Zusammenarbeit mit Michaela letzte Details abgestimmt, Flüge gebucht, Packlisten geschrieben, allerlei Impfungen gemacht, letzte Checks bei allen Ärzten durchgeführt, sich schweren Herzens, aber auch voller Vorfreude von Freunden verabschiedet und dann ging es am 27.09.2017 endlich los.